Wenn der Prozess nicht so läuft wie geplant, wird der Anlagenfahrer zum Detektiv. In mühseliger Kleinarbeit, oft im Team gemeinsam mit Kollegen, trägt er alle Indizien zusammen, die Anzeichen auf die Ursache geben könnten: Messwerte, Ventilstellungen, Druck, Temperaturverläufe und viele weitere Variablen müssen gesammelt und gedeutet werden. Je nach Art und Größe einer Anlage können davon locker einige Tausend am Tag anfallen. Bis darunter die möglichen Fehlerquellen eingegrenzt sind, kann viel Zeit vergehen – mehr Zeit, als den meisten Anlagenbetreibern Recht ist. Denn so wird nicht nur Manpower gebunden. Bei kritischen Fehlern steht die Produktion obendrein still – und jede Stunde Ausfall kostet viel Geld. Hinzu kommt Unsicherheit, denn wer mögliche Rückschlüsse zieht, kann nie zweifelsfrei erkennen, ob es nun wirklich ein Bedienfehler war, der den Fehler im Prozess verursacht hat, oder ob nicht doch die Rohstoffqualität geschwankt hat oder vielleicht auch einfach der Druck zu niedrig war.
Dr. Gisbert Schäfer kennt das Problem – von früher. Er leitet einen von drei Produktionsbereichen der BASF in Illertissen. Der Standort gehört zum BASF-Bereich Personal Care and Nutrition, der die Produktion im Schwabenland 2010 mit dem Kauf von Cognis übernommen hat. Hergestellt werden von Schäfer und seinen Kollegen vor allem Lebensmittelzusatzstoffe wie Emulgatoren auf Basis pflanzlicher Fette und Öle. Und wenn dabei etwas nicht läuft wie erwartet, ist Schäfer froh, bei der anschließenden Detektivarbeit nicht mehr auf Indizien angewiesen zu sein. „Wir haben den Blick nicht nur auf die Symptome, sondern auch auf die Ursachen“, erklärt er.
Möglich macht das ein unscheinbares Add-on des Prozessleitsystems, das am Standort inzwischen in fast allen Produktionsbereichen eingesetzt wird: Plant iT von ProLeiT bringt als optionales Add-on den Plant Direct iT Visu-Recorder mit. Damit werden alle Online-Daten der Prozessvisualisierungen aufgezeichnet – jederzeit, einfach im Hintergrund. Zu einem beliebigen Zeitpunkt lassen sie sich dann einfach innerhalb der Standard-Bedienoberfläche des Leitsystems wieder abspielen. Bis zum einzelnen Mausklick lässt sich so nachvollziehen, was wann passiert ist. Betreiber, Schichtführer und Anlagenfahrer haben so im Blick, was direkt vor einem Problem passiert ist, anstatt mögliche Ursachen von den Folgen ausgehend herzuleiten.